Tutorial - Bluteffekte auf Figuren malen

by Roman aka jar

Article by Roman, jarhead, kong

Translation by Dustin Schön,
Herzlichen Dank!


Es gibt unzählige Wege Blut an allen möglichen Stellen anzubringen. Der Weg, den ich hier aufzeige, ist sicherlich nicht das höchste der Gefühle und ist für den Wettbewerbsbereich eher nicht zu gebrauchen. Dennoch besitzt diese Art, der Bluterstellung einen gewissen Reiz: Es geht zügig über dei Bühne und liefert ein schönes Ergebnis, dass sich auf dem Spielfeld sehen lassen kann. Ebenso wird eine 2te Variante aufgezeigt, welche ich mittlerweile fast ausschließlich nutze. Ausprobieren, rausfinden was einem selber liegt - loslegen :)

Was man bei der "Verunstaltung" seiner Miniaturen mit Blut immer beachten sollte: Weniger ist meist mehr.

Man sollte auch beachten auf welcher Figur man die Form der "passiven Schlachtaktivität" anbringt. Ein Ork der sich durch ein Imperiales Regiment gehauen hat, kann gut richtig gut wirken, wenn er aussieht als komme er gerade von einer Schicht im Schlachthaus. Hingegen ein schönberobter Hochelf kann hier wie der wahnsinnige Berserker wirken und die Nachhilfe beim Metzger kann am Ende auch sehr unpassend aussehen. Bei einem solchen Modell reicht, wenn überhaupt eine kleine dezente Anmerkung an der Klinge, dass er gerade am Kämpfen ist. Aber am Ende ist eh alles Gesachmacksache und jeder findet da für sich wohl das richtige Maß :)

Allgemein gilt: Erst die Figur fertig malen, bevor man den "Kampfdreck" anbringt.

Blut mit Windsor & Newton Tusche

Arbeitsmaterial
Ich benutze hierzu "Scab Red" (SR) aus dem GW-Farbsortiment, eine Künstlertusche von Windsor&Newton mit der Bezeichnung Peat Brown (Nr.968 / ist in jedem gut sortierten Künstlerbedarf zu finden), ein Behältnis mit klarem Wasser (nicht auf meines achten ), ein Tuch um Flüssigkeit aufzunehmen, 2 Detailpinsel, 1 gröberen Pinsel (darf auch an der Spitze zerfranst sein) einen kleinen Schaschlikholzspieß, eine nicht saugfähige Unterlage zum Anmischen und die gewünschte Figur...




Das kann dann so aussehen, links ein wenig wasserverdünntes Scab Red, rechts das gleiche in W&Nink :)




Mischen:




Auftrag
Ich gehe bei dem "Blutfleck" von einem Schlag aus, keinem Stich. Ebenso nehme ich an, noch nicht allzu lange im Einsatz ist, sonst würde sie anders aussehen von der Menge und Wirrheit der Flecken...also kein "Swing!" sondern ein "Chok!", vom Geräusch her. Ich fange also an der Stelle an wo die Klinge getroffen haben soll (Wichtig: Dem Pinsel die größte Wassermenge entziehen, bevor ihr auf das Modell geht. Einfach auf einem Tuch vorher leicht abstreifen - sonst verteilt sich der Fleck gleich auf die ganze Klinge und das wäre unschön:


Dem Ganzen ein wenig Zeit geben, dass es leicht antrocken kann (so zwischen 10 ~ 20 Sekunden). Danach nehme ich mir den Detailpinsel und ziehe "Schlieren" von der Hauptpartie des "Klecks" weg. Der Klecks verschwindet nun ganz leicht, da nur noch der Großteil des Feuchten "mitzieht" und eurem Pinselstrich folgt. Hier kann man ruhig spontan sein, denn wenn etwas nicht gefällt ist es mit einem Wisch mit einem trockenen Pinsel wieder weggenommen.

Nun das Ganze trocknen lassen. Währenddessen habe ich die Anfangsmischung durch Zugabe von Tusche abgedunkelt. Hiermit setze ich dann einen weiteren "Klecks" an die Klingenseite an der der Schlag auf sein imaginäres Ziel getroffen haben soll.


Den ganzen Vorgang kann man auch öfter wiederholen - um feinere "Spritzer-Slurps" zu erstellen. Man kann das nun so lassen oder aber auch ein kleines Stückchen weitergehen, indem man der Klinge zumuten will, dass sie doch schon länger im Einsatz ist. Hierzu nutze ich den gröberen Pinsel und den "Schaschlikholzstab". Den Pinsel lasse ich die Farbe aufnehmen ohne ihn am Tuch abzutupfen. Darauf bürste ich über einer Unterlage den Pinsel über den Stock, um zufällige Spritzer zu erzeugen.

Wichtig hierbei: Achtet darauf in welchem Winkel ihr den Vorgang ausführt, lieber ein wenig üben, bevor man auf die Figur geht.


Wie schon anfangs erwähnt ist weniger manchmal mehr, daher behaltet das immer im Hinterkopf.


Blut malen mit Tamyia Clear Red X-27


Eine weitere Möglichkeit Blut realistisch darzustellen ist das Arbeitsmittel Tamyia Clear Red X-27. Dies stinkt gar fürchterlich. Bitte seid vorsichtig damit, haltet es von Feuer fern und achtet darauf es nicht in den Mund zu nehmen (Pinselabschlecken z. B.). Was richtig toll an Clear Red ist: es hat von Anfang an eine etwas dickflüssigere Konsistenz. Einziges Problem ist, dass es etwas zu hell ist für Blut. Hierzu mische ich mir einen kleinen Tropfen Chaos Black und/oder Schorched Braun ein um das zu umgehen. Ich nehme mir hierzu eine Unterlage und mische mir die Farben zusammen. Auf dem folgenden Bild kann man auch einen kleinen Tropfen der zu hellen Farbe sehen welche aus dem Topf kommt:


Nun werdet ihr feststellen, dass dieser Mix "abbindet", also zügig fester wird. Es kann auch vorkommen, dass sich kleine Bröckchen bilden. Mit einem alten Pinsel trage ich dies nun auf die gewählten Stellen der Figur auf. Wascht den Pinsel danach gut aus und achtet darauf wirklich nur ältere Pinsel zu benutzen, da sonst euer neuer Pinsel bald zu den Älteren gehört. Hier seht ihr die Sauerei die bei mir am Ende auf dem Arbeitsbereich übrig bleibt, schmieren, ziehen, tupfen, etc. - alles ist möglich, beim Auftrag auf die Figur.


Tamyia Clear Red kann man in den meisten gut sortierten Modellbauläden erhalten. Auch hier nicht vergessen, weniger ist mehr.

Schlusswort
Die tolle Sache bei beiden Methoden ist, dass das Blut nach dem Austrocknen auf der Figur weiterhin glänzt und somit frisch und feucht wirkt. Auch kann man die oben beschriebenen Materialien mit diesem Artikel verknüpfen.

Anbei einige Beispiele an denen Blut mit beiden Methoden dargestellt wurde:



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