Tutorial – Arbeiten mit Lasuren

by Robert aka muhani

Article by roman, jarhead, kong

Translation by Mike Simon,
Herzlichen Dank!


Lasuren, verdünnte Farben, Lösungen, usw. – lass uns darüber reden. Eine Basisinformation, natürlich aus meinem Blickwinkel und ohne das Versprechen einer vollständigen Erklärung. Du weißt, mein Hirn ist manchmal wie ein Schweizer Käse.

Benutze die Farben nicht so, wie sie aus dem Topf kommen – füge immer etwas Wasser hinzu. Um meine Anleitungen hier besser erfassen zu können, habe ich zusätzlich eine kleine Einführung bereitgestellt, in der ich erkläre, was ich persönlich unter einer Lasur verstehen.

Entnimm deinem Farbtopf am Anfang nicht zu viel, du wirst letztendlich nicht so viel brauchen, wie du denkst. Es ist dasselbe, als wenn man Hunger hat und nach Bananen greift.

Was ist eine Lasur?

Eine Lasur ist eine wasserverdünnte Farbe, deren wässrige Substanz die originalen Farbpigmente des Farbtons enthält. Ich mische meine Farben unter Benutzung einer Nasspalette.

Du kannst jede normale Farbe als Lasur nutzen, indem du ihr Wasser hinzufügst (nicht Tuschen (Washes) oder Tinten (Inks), sie sind schon eine Art Lasuren, aber immer mit ihren ganz besonderen Nebenwirkungen). Lasuren, die aus normalen Farben hergestellt werden, zum Beispiel aus GWs Citadel Sortiment, trocknen matt aus, Tinten und Tuschen machen das manchmal nicht. Setze deinen Pinsel in die Lasur und wenn du den Boden deiner Mischunterlage oder deine Nasspalette sehen kannst, während du den Pinsel durch die verdünnte Farbe bewegst, hast du die richtige Verdünnung.

 

Du kannst auch sehen, wie dünn deine Lasur ist, wenn du sie auf einem Papiertuch abstreifst:






Wie verwendet man eine Lasur?

Wenn du jetzt deine Lasur gemischt hast, tauche den Pinsel ein und nimm etwas von der wässrigen Farbe auf. Gehe damit nicht direkt auf die Miniatur. Das Wasser in deinem Pinsel würde deine Miniatur überfluten. Um dem entgegenzuwirken, entwässere den Pinsel ein wenig, indem du ihn über ein Papiertuch oder die Haut deines Daumens ziehst. Die exakte Menge des zu entziehenden Wassers zu fühlen ist natürlich eine Sache der Übung – mein Tipp ist: lieber trockener als zu nass. Vertraue mir, du wirst ein Gefühl dafür bekommen, wenn du es öfter machst, und nur dadurch, dass du es machst – nur das hier zu lesen, wird nicht helfen.


Anschließend kannst du den Pinsel mit der Lasur sicher auf die Miniatur bringen, die Farbpigmente sind immer noch darinnen. Starte mit deiner Lasur von einer hellen Basisfarbe. Ich liebe es wirklich, Schatten durch die Benutzung von Lasuren aufzubauen. Ich schätze jedoch, jeder macht für sich unterschiedliche Erfahrungen damit.

Die erste Lasur bringt eine leichte Farbveränderung in dem Bereich. Die zweite macht diese stärker und die dritte viel stärker. Du kannst bis zu hundert Lasuren malen, um einen Schatten zu intensivieren, etwas dunkle Farbe hinzufügen und so weiter. Hier ist eine Grafik (Dank an Raffa), welche zeigt, was ich meine.. es ist wie Schichten von dunkel nach hell, nur in die entgegengesetzte Richtung, von hell zu dunkel:



Wie benutze ich meinen Pinsel, wenn ich mit einer Lasur arbeite?

Ich benutze einen Pinsel der Marke Winsor & Newton Series 7 long, Größe 2, für das Meiste bei meiner Malerei. Es ist nicht der kleinste Pinsel, wie du sehen kannst, wenn du vielleicht mal einen bekommst.

Kleine Pinsel benutze ich nur für die Detailarbeit an einer Miniatur. Ich mag sie GROSS. :)

Ein größerer Pinsel kann viel mehr Wasser und flüssige Pigmente aufnehmen als ein kleiner. Bemale einige kleine Bereiche mit einem kleinen Pinsel und du musst nach kurzer Zeit deinen Pinsel wieder mit Farbe füllen. Mit einem größeren Pinsel kannst du viel länger malen, ohne ihn von der Miniatur wegnehmen zu müssen. Und ein guter großer Pinsel kann auch eine perfekte Spitze haben. Das Bewegen einer Lasur über einen Bereich einer Miniatur funktioniert auch besser mit einem größeren Pinsel. Ich habe es mir angewöhnt, eine Lasur nicht mit der Pinselspitze aufzubringen – ich nehme die Breitseite. Deshalb kannst du einen viel größeren Bereich mit einem großen Pinsel erreichen als wenn du einen kleinen benutzt.

Stell dir das mit den Farbpigmenten in deiner Lasur und deinem Pinsel so vor wie das Säubern der Hinterhofes mit einem Besen. Dein Pinsel ist der Besen und die Farbpigmente sind der Schmutz, den du vor deinem Besen herkehrst.



Wenn du die Pigmente mit der Spitze bewegst, musst du mehr Streifen Lasur nebeneinander setzen. Das wird immer schmutziger aussehen, als wenn du die lange Seite des Pinsels benutzt, wodurch die Ergebnisse, die du mit ein bisschen Erfahrung erzielen kannst, viel sauberer aussehen werden.

Ich versuche immer, meine Pigmente aufzubringen, indem ich sie vor meinem Pinsel her über eine Kante oder in eine tiefere Stelle schiebe, um zu vermeiden, dass sie auf der Fläche trockne, was den Bereich immer unsauberer hinterlässt als gewünscht.
 
Diesbezüglich denke ich, ein erklärendes Bild könnte mein Blahblah von eben ein bisschen klarer zu verstehen machen – und wieder muchas gracias an Raffa:




Wo benutzt man Lasuren? Was kann ich mit ihnen machen?

Zunächst einmal kannst du Lasuren nutzen, um einen Farbton abzuschattieren, abzudunkeln wie oben beschrieben. Versuche, deine Schattenlasuren in die dunklen Bereiche zu schieben, helle Lasuren in die hellen Bereich. Versuche deinen Pinsel so zu bewegen:



Dann kannst du eine Lasur nutzen, um einen speziellen Bereich durch ein wenig Farbveränderung zu verstärken, wie diese Nase – klicke zum Vergrößern (ältere WIP Aufnahme):


Das ist, wofür ich Lasuren liebe. Bereiche interessant machen, indem ich beispielsweise verschiedene Hauttöne aufbringe. Hier sind einige weitere Bereich, in denen ich Lasuren benutzt habe, um einen Schatten zu verstärken oder den Farbübergang zu verändern – ich schätze, du siehst jetzt genau, was ich meine:







 

Einige Leute fragen mich immer nach meinen Daumen. Der Daumen meiner linken Hand ist meistens voller Farbe. Wenn ich für einen kurzen Gang zum Supermarkt rausgehe, ist immer etwas Farbe auf meinem linken Daumen… wie hier:


Lass mich versuchen, das zu erklären – ich verdünne meine Farben immer mit Wasser und habe herausgefunden, dass ich keine Lust habe, von der Miniatur wegzuschauen, um den Pinsel auf einem Papiertuch abzustreifen. Darum habe ich angefangen, den Daumen der Hand zu benutzen, die die Miniatur hält. So geht keine Zeit verloren, haha. Zusätzlich kann ich fühlen, wie die Lasuren auf der Miniatur wirken werden, wenn ich sie aufbringe. Du kannst den Zustand deiner Farbe durch die Haut fühlen. Ich mache das jetzt seit mehreren Jahren, mein Daumen ist immer noch dran – du kannst ihn einfach mit warmem Wasser und Seife reinigen. Ich bin mir nicht sicher, ob das gesund ist, wenn du dahingehend besorgt bist, mach es nicht nach. Vorsicht bei Farben, die nicht auf Wasser basieren, wie Tamiya und anderes übel riechende Zeug – ich benutze diese Methode nicht bei gefährlichen Farben. Entscheide für dich selber und versuche es, wenn du magst – ich könnte nicht mehr ohne malen…

Ich hoffe, dieses Tutorial hilft ein bisschen, meine Sicht auf Lasuren zu klären. Tatsächlich ergibt die Kombination von Schatten lasieren und Lichter lasieren das sogenannte Blending (Farbverlauf). Je verdünnter du die Lasuren schließlich anwendest, um so feiner werden die Farbverläufe sein – aber das ist schon wieder ein anderes Tutorial wert…


Also... was ist noch zu sagen - Happy Painting euch allen! Lasst eure Pinsel tanzen!
Grüße,
Roman



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