Tutorial - Weathering (= Verwitterung) Überblick

by Robert aka muhani

Article by roman, jarhead, kong
Translation by Mike Simon,
Herzlichen Dank!


Hi,

dieses Tutorial soll dir einen Überblick über die verschiedenen Gedanken verschaffen, die ich mir zum Thema Verwitterung (engl. „Weathering“) gemacht habe. Wenn du nach Inspiration suchst, oder einfach keine Ahnung hast, wovon ich rede, sieh dir das mal an:

Verwitterung Inspiration

Okay, jetzt möchte ich damit beginnen, etwas rostig zu machen...


Etwas rostig machen

... wie dies und das::



Zur visuellen Unterstützung nehme ich 2 Ogerbauchrüstungen von Games Workshop, an denen ich verschiedene Varianten ausprobieren möchte.

Es ist nur ein kleines Experiment, sozusagen, daher ist die Vorbereitung der Metallteile in meinen Augen eher unwichtig – es wird irgendwann einzelne Tutorials darüber geben. Genug geplaudert, kommen wir zur Action:


Grundierung
Weiß auf Schwarz gemacht, wie in diesem Tutorial beschrieben.



Grundfarbe mit metallischer Grundfarbe und ein paar „Schmutzwasser“-Lasuren

Mithril Silver war die Basis dieser Geschichte. Da ich immer einen Wassertank mit sogenanntem Schmutzwasser habe, möchte ich einige Worte darüber verlieren. Er enthält das Wasser vom Auswaschen von tausend Pinseln während der letzten Jahre - der Boden ist der perfekte Ort, auf dem sich riesige Mengen alter Pigmente sammeln können und sicherlich könnte dort unten auch das eine oder andere böse Krakenmonster leben. Nachdem die metallische Grundschicht trocken war, brachte ich etwas von diesem alten Wasser über die Objekte, um den hellen Schein des Mithril Silvers abzudunkeln.





Experiment mit Lasur auf Scorched Brown

Über beide Platten wurde eine sehr wässrige Lasur aus Scorched Brown gezogen, aber bevor du auf die Platten gehst, wische immer das meiste Wasser von deinem Pinsel auf einem Tuch ab. So sieht die Lasur aus:


Das Aufbringen hinterließ dieses Resultat:





Schmutzexperiment mit "Smoke"

Was du brauchst:

- Ein Stück Schaumstoff aus einem Blister (Schwamm!)
- Das Objekt
- Vallejo Model Color Smoke (70939)




Mit dem Schwamm auf die Oberflächen getupft:



Was habe ich gemacht? Ich tupfte den Schaumstoff/Schwamm in die Farbe und nutzte den Zufallseffekt, den der Schwamm ergibt, an den gewählten Stellen. Was passierte? So schaut es aus und das kann mit jeder Farbe gemacht werden, die du magst – hier auf einem Stück Papier:



Rostexperiment mit "Pigmenten"

Was du brauchst:

- Das Object
- Malerpigmente für Künstler zum Mischen – (Ich habe erst vor Kurzem begonnen und bin noch auf dem Weg von „trial & error“), du kannst auch hier verschiedene Weathering Pigmente von verschiedenen Firmen nehmen, oder rausgehen und echten Rost abkratzen, um daraus Pigmente zu machen – du bist der Boss.
Hier habe ich meine Pigmente, "English red" von guardi in einer großen Menge:


Sie wirken wirklich hell orange. Es gibt natürlich andere, wie „Eisenoxid Braun“, Umbra, und viele mehr – schnapp dir einfach welche und sammle deine eigenen Erfahrungen, beim Anwenden, Mischen oder Ess... nein!


Die Pigmente mit einem trockenen Pinsel aus der Box geholt:



Wasser mit einem Pinsel hineingebracht und zu einer Lasur gemischt. Das Gute an der Arbeit mit Pigmenten ist, dass, wenn du sie nass machst und sie wieder trocknen, sie hinterher genauso aussehen, wie vorher – staubige, trockene Pigmente. Wenn du etwas anderes in die Mischung gibst, wie eine Tinte oder etwas wie Smoke oder Kaffee, wird es zu etwas anderem. Smoke hinzuzugeben zum Beispiel lässt die Pigmente härter austrocknen, nicht so staubig, wie sie es mit Wasser machen würden – versuche es am besten selber auf irgendwelchen, kleinen Teststücken.


Jetzt habe ich das auf das obere Teil gebracht:



Letzte Schritte bei diesem Experiment

Ich nutzte eine Lasur aus Citadels Vermin Brown auf beiden Platten... Ich weiß nicht – ich schätze, weil ich der unteren Platte einen etwas spezielleren Rostton geben wollte, habe ich das auch unten hinzugegeben, zusätzlich zu Chaos Black oder Smoke für einen tieferen Effekt.


Zusammenfassung:

Hauptgedanke: Höre niemals auf zu experimentieren.
Mir fehlt die Zeit, tiefer zu gehen, als es dieser Überblick tut, aber Erfahrung wächst bekanntlich immer und ich werde hierzu weiter ins Detail gehen – früher oder später.

Wenn Rüstungsteile untereinander ohne Bewegung sind, kann Rost entstehen.
Wenn sie hingegen für Bewegung entworfen und hergestellt sind, sollte es keinen Platz für Rost geben, weil der Besitzer sie sauber hält, ansonsten könnte der Träger sich nicht mehr bewegen (zum Beispiel: Kettenhandschuhe).
Bei einem gefallenen, vergessenen Ritter im Sumpf hingegen wäre es hingegen cool, haha.

Nächster Schritt ...



Next step ...


Etwas schmutzig machen

Ich werde darüber nicht viel sagen. Jeder hat Schmutz in seinem Kopf, lass ihn heraus und mache ein paar Experimente... hehe :)

Nee, ich kann dich damit nicht einfach so stehenlassen. Schau mal hier:





Für solchen Schmutz kannst du schwarze Pigmente oder Holzkohle nehmen (Bild oben).



Für Schmutz, wie den an der Mauer, kannst du etwas altes „Schmutzwasser“ nehmen, verschiedene Lasuren aus unterschiedlichen Experimenten und so weiter – du siehst, es ist kein Ende in Sicht – Learning by Doing.


Abgeplatzte Farbe herstellen

Ich meine solche Sachen:




Du kannst an diese Aufgabe auch mit folgendenn Experimenten herangehen:


Um so einen Zerfallsprozess an einer Figur darzustellen, ist es nötig, sich vom gewünschten Effekt in der Natur inspirieren zu lassen. Die Natur verschafft jedem Beobachter die besten Eindrücke.


Abgeplatzte Farbe und Schmutz, jetzt mal zusammen

Ich versuche mich an einer grundsätzlichenen Herangehensweise an das Thema mit abgeplatzter Farbe und Schmutz. Es geht mir dabei nicht darum, die Sache auf höchstem Niveau zu erklären, sondern um einen Überblick, meine Herangehensweise an das Thema mit nichts anderem als Inspiration im Hinterkopf. Detailliertere Sachen werden sicherlich noch folgen.

Lehrreich soll es als Anschauungsvorschlag sein, um dann aus deiner eigenen Erfahrung zu lernen, deiner eigenen Neugier, dich mit Ideen und Grenzen auseinanderzusetzen, aus Fehlern zu lernen – dein Weg zu deinem individuellen Stil. Darum ist dieser Ratgeber als eine Annäherung gedacht, nicht als der Heilige Gral... blabla, los geht’s:


Als Testobjekt wurde eine Plastiktonne von Games Workshop genommen, hier grundiert nach dieser Methode:


Ich habe in diesem Beispiel - nur zur Ilustration – lediglich eine Grundschicht aus Hawk Tourquise und Ice Blue (Citadel) aufgebracht, ergänzt von einer Lasur daraus plus einem Tropfen Chaos Black (GW), um einfache Schatten zu erhalten:


Mit einer sehr wässrigen Lasur aus Scorched Brown (GW) versuchte ich, Schmutz darzustellen, wie er an dem Fass herunterläuft.

Ich habe auch 2 verschiedene Wege ausprobiert, einen einfachen Efffekt von abgekratzter/abgeplatzter Farbe auf dem Fass hinzubekommen. Ich nahm einen Schwamm (rechts), um zufällige schwarze Bereiche zu erzeugen und eine alte Zahnbürste für Schmutz, um diesen und abgeplatzte Farbe zu zeigen. Links nahm ich einen Pinsel und setzte einige Punkte/Linien mit reinem Weiß – weiterer Erklärungen kommen bald:


Kratzer

Schauen wir uns nun einen Kratzer unter zenitalem Licht an (Licht von oben) – fand dieses Beispiel einer Wand, das super zu meiner Absicht passt. Okay, beschädigte Wand, Licht von oben:



Du siehst, wenn das Licht die Wann gerade von oben trifft, wird die untere Kante einer beschädigten Stelle vom Licht getroffen und sticht etwas heller heraus.

Auf der linken Seite wurde das durch die weißen Punkte/Linien mit Schwarz gemalt, in der Annahme, dass das Licht von oben kommt, so dass die weißen unteren Kanten eines „Risses“ bleiben durften.

Auf der rechten Seite wurden feine, weiße Linien auf die größeren geeigneten Risse am Boden gemalt.




Abschließende Worte:

Der prinzipielle Versuch, an die Grundgedanken zu einer anspruchsvollen Technik wie Weathering heranzugehen, ist soweit gelungen, denke ich.
Interessantere oder qualitativ höherwertige Resultate zu erreichen, bedeutet zum Beispiel beim „Schmutz“, mit vielen Lasuren zu arbeiten, die in der Kombination verschiedene Effekte produzieren. Auch „Risse“ können durch verschiedene Farben an Tiefe gewinnen.
Der Effekt von flockiger Farbe (Crackle-Medium) in Kombination mit dem Tupfen von Metallfarben klingt auch ziemlich gut.
Sogar Rost kann durch die Kombination mit Weathering verschiedene Effekte erhalten.

Wie ich anfänglich sagte, dieses Tutorial dienst als Basis und will kein ultimatives, brilliantes Ergebnis erzielen, denn da würde jeder von uns anders vorgehen.

Keep on happy weathering, painting and experimenting!

Grüße
Roman

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