Blending Tutorial Teil 2a

by Robert aka muhani

Article by Yvonne, Vhaidra

Translation by Mike Simon,
Herzlichen Dank!


Einführung: Dies ist die Fortsetzung des ersten Teils meines Tutorials zu Farbverläufen (blendings), welches einige generelle Grundlagen beschreibt: Blending Tutorial Part 1

Vielen Dank an meinen alten Freund Darkstar der mir mit diesem „Englischdesaster“ half, indem er den Text überprüft und Fehler korrigiert hat und dafür sorgte dass es ein wenig natürlicher klingt. Vielen, vielen Dank dafür.

Dieser Teil umfasst meine allerersten Malvideos, entschuldigt die sehr schlechte Qualität davon. Die Qualität ist gut genug, um zumindest eine Idee davon zu bekommen, was da vor sich geht, aber nicht viel besser. Ich werde versuchen, das zu verbessern und wenn es klappt, werde ich hier einige bessere Videos zusätzlich posten, früher oder später.

Ich werde damit weitermachen über das Mischen von Farben zu reden und wie man das Wissen von Teil 1 in die Praxis umsetzt. In Teil 1 habe ich mit einem simplen Übergang begonnen, weil Übergänge dieser Art die leichtesten sind. Einfach/Simpel bedeutet: Nur ein und dieselbe Farbe wird von einer sehr dunklen Version (Schatten) über einen Mittelton in eine sehr helle Version (Akzente) verändert. In anderen Worten: Schatten ist ein sehr dunkles Blau (dunkles Blau gemischt mit einem bisschen Schwarz), der Mittelton ist ein mittleres Blau (dunkles Blau gemischt mit einem bisschen Weiß) und Akzente sind helles Blau (dunkles Blau gemischt mit mehr Weiß).

Wenn du alle diese Farben auf deiner Palette in richtigen Reihenfolge (so stufenlos wie es mit 7 Tönen möglich ist, abhängig von der Tiefe, die du willst) und ohne zu harte Unterbrechungen mischt, hast du die komplette Palette direkt vor dir und kannst alle Farben direkt in der richtigen Reihenfolge auf die Miniatur aufbringen. Und schon hast du einen ersten groben Farbverlauf, wie du ihn auf deiner Palette siehst.

Elementar für den Erfolg ist, dass die 5 Töne (für Anfänger, nicht so viel Tiefe) oder 7 Töne (für fortgeschrittene Maler, viel Tiefe so gut wie möglich angemischt werden. Wenn es eine Unterbrechung in der Reihe der Töne auf deiner Palette gibt, wird die gleiche Unterbrechung gewiss auch im gemalten Übergang auf der Miniatur auftauchen. Je besser du deine Farben anmischt, umso besser wird die erste Skizze deines grundlegenden Übergangs sein.


Farben anmischen in der Praxis:
Eine Tatasche, die wir nicht vergessen dürfen, wenn es um das Mischen von Farben geht, ist die Dominanz der dunklen Farben. Wenn du eine helle Farbe abdunkeln willst, mische sehr vorsichtig immer nur eine kleine Menge einer dunklen Farbe hinein. Als Beispiel zeige ich dir, wie man einen schlichten blauen Übergang anmischt:

Video zum Mischen von Farben

Meine Art zu malen beginnt mit dickeren Farben, wie ich sie im Video angemischt habe. Wenn die Konsistenz der Farben richtig ist (bedeutet: cremig), dann ist das Nassblenden (wetblending) einfacher, weil die Farben etwas länger brauchen, ehe sie antrocknen als wenn sie von dünnerer Konsistenz wären.

Video Nassblenden


Auf kleineren Oberflächen, wie wir sie auf Miniaturen finden, funktioniert die Technik nasser Verläufe (wetblending) nicht exakt so, wie du sie in dem Video siehst. Bei kleineren Oberflächen muss der Pinsel auf einem Küchentuch abgewischt werden. Wenn du den Pinsel nicht abwischen würdest, hättest du zu viel Farbe auf deinem Pinsel. Details über das Nassblenden werden im dritten Teil des Blending Tutorials beschrieben, in dem ich ausschließlich darüber reden werde. Alle, die (noch) kein Nassblenden können, weil sie noch nicht schnell und sicher genug sind, haben die Alternative, den Basisübergang zu malen. In der Praxis funktioniert es auf die gleiche Art und Weise, wie ich es im Nassblendingvideo gezeigt habe (male einen Ton nach dem anderen), aber die Farbe muss dünner sein. Sie sollte nur halb so dick sein, wie die Farbe, die ich für das Nassblenden benutzt habe. Vielleicht sogar dünner.

Der Grund dafür ist: Wenn du die Farben so dick nutzen würdest, wie ich sie für das Nassblenden genutzt habe, würdest du die Farbe langsam aufbringen, so dass sie trocknen würde. Die Farbe würde sich nicht mit der vorher aufgebrachten dicken Farbe mischen und einige hässliche Unterbrechungen würden in deinem Übergang auftauchen, außer du veränderst die Konsistenz (durch Verdünnen).

Für die langsamen Maler und die Anfänger: Bringe die Farbe mitteldick auf, was bedeutet: Nicht so dick, wie ich sie für das Nassblenden benutze, aber auch nicht so dünn, als würdest du sie für eine Lasur oder eine Wäsche (wash) benutzen. Die Konsistenz sollte wie dicke Milch oder dünne Creme sein. Es gibt keine sichere Konsistenz. Du musst bloß wissen: Je dünner die Farbe ist, umso weniger Unterbrechungen tauchen im Übergang auf, aber umso weniger Deckkraft hat sie, so dass mehr Schichten für eine gute Tiefe nötig werden. Umso dicker die Farbe ist, umso schneller sind Deckkraft und Tiefe erreicht, aber umso härtere Unterbrechungen tauchen im Übergang auf, zumindest wenn du dicke Farbe zum Schichten benutzt und nicht für ein Nassblenden. Für das Nassblenden eignet sich dicke Farbe gut. Ich habe eine Menge über Konsistenz in Teil 1 des Blending Tutorials geschrieben.

Der Weg für Maler, die (noch) kein Nassblenden können, ist der Mittelweg. Suche nach dem besten Kompromiss zwischen dem schnellen Erreichen von Tiefe und akzeptablen Ergebnissen ohne zu harsche Unterbrechungen.


Mit Nassblenden:
Nachdem ich meinen Basisübergang beendet habe, was nach 3-5 Schichten Nassblenden erreicht ist, beginne ich, ihn auszuarbeiten. 3-5 Schichten bedeutet: Ich warte bis die erste Schicht getrocknet ist und bringe dann die nächste Schicht über den kompletten Bereich auf, was heißt, ich male den kompletten Übergang erneut über den ersten und bedecke ihn komplett mit der neuen Schicht. Umso öfter man das macht, umso mehr Tiefe kann erreicht werden und der Übergang wird mehr und mehr gleichmäßig und deckend. Während ich das mache (meine Schichten wieder und wieder aufbringen), arbeite ich auch an der Akzentuierung und ändere sie sogar manchmal. Heißt: ich platziere sie ein bisschen anders oder korrigiere sie, wenn ich die nächste Schicht mache.

Ohne Nassblenden:
All das funktioniert auch ohne Nassblenden, wenn du eine dünnere Konsistenz benutzt, aber es braucht viel mehr Zeit. Wenn du dünnere Farben benutzt, machst du das Gleiche: Du legst Schicht über Schicht auf, Akzente über Akzente, Mitteltöne über Mitteltöne, Schatten über Schatten. Ich arbeite auch über Kreuz und überlappend, heißt: Ich platziere Mitteltöne über Schatten, um sie wieder etwas aufzuhellen oder ich nutze Mitteltöne, um die Akzente abzudunkeln, oder ich nutze Schattenfarbe, um die Mitteltöne abzudunkeln und so weiter. Auf diese Weise kannst du Tiefe und Akzentuierung mit jeder neuen Schicht mehr und mehr herausarbeiten. Dein Auge und dein künstlerischer Sinn sollten dir sagen, wo du welche Farbe platzieren solltest und in welcher Menge.

Wenn du denkst, es ist genug und wenn du mit der Tiefe des Farbverlaufs zufrieden bist und auch mit deinen Akzentuierungen, dann kannst du beginnen, den Übergang auszuarbeiten, dann aber mit viel dünneren Farben. Du kannst sie als transparente Filter zwischen zwei Tönen platzieren, um eine Verbindung zu schaffen. Mit jeder zusätzlichen Schicht wird die Tiefe tiefer und der Übergang wird weicher und weicher. Das ist der Grund, warum Miniaturen auf Spitzenniveau so lange für die Bemalung benötigen. Es sind eine Menge dicker, mittlerer und dünner Schichten nötig, um die Tiefe und Makellosigkeit eines Übergangs/Farbverlaufs herauszuarbeiten. Deswegen kannst du eine Menge Zeit in endlosen Blending-Sitzungen verbringen, um das beste Ergebnis zu erhalten.

Nassblenden ist zwar ein großartiger Weg, um den Prozess extrem zu beschleunigen, ein Maler braucht aber das Maximum an Pinselkontrolle, um diese Technik zu meistern und deshalb versagen Anfänger oft, wenn sie das Nassblenden versuchen. Wenn du aber ein Anfänger bist, bitte versuche diese Art des nass-in-nass Bemalens. Es funktioniert leichter mit 7, respektive 3-5 Tönen, wenn du nicht 2 Extreme (sehr helle und sehr dunkle Farbe) auf der Miniatur in einander verlaufen lässt. Egal, wie du deinen Basisverlauf aufbaust, ob durch Nassblenden oder mit dünnen Schichten. Hier kannst du sehen, wie ich vorgehe:

Video Den Farbverlauf glätten

Um den Farbverlauf herauszuarbeiten:
Etwas, das du im Hinterkopf behalten musst, wenn du den Basisverlauf aufbaust, ist:
- Starte mit der dicksten möglichen Konsistenz (für schnelle Tiefe). Wenn du die Nassblendentechnik anwendest, kannst du sehr dicke Farben nehmen, für das Schichten (layering) hingegen oder das Setzen der Töne nebeneinander brauchst du eine mittlere Konsistenz.

- Mach weiter mit einer mittleren bis dünnen Konsistenz um den Übergang ein wenig glatter zu machen. Die Konsistenz sollte wie dicke Milch oder dünne Creme sein.

- Dann nimm eine dünnere Konsistenz, wie du sie für eine Lasur oder Wäsche (wash) nehmen würdest. Sie sollte durchscheinend und gut gesättigt, aber sehr flüssig sein (wie Wasser).

- Für die allerletzten Pinselstriche kannst du die Farbe sogar noch ein bisschen verdünnen, aber ich würde nicht dazu raten, die Farben weiter zu verdünnen, weil dann nur noch eine Konsistenz kommt, die wie leicht gefärbtes Wasser ist und das ist zu dünn, es wird nur glänzend aussehen, wenn sie aufgetragen ist. Es ist besser, mehr Töne zu nehmen, als die Farben so extrem zu verdünnen.

Die richtige Reihenfolge ist von dick über mittel zu dünn und dünner. Auf diese Weise wirst du einen glatten Farbverlauf bekommen. Nichtsdestotrotz ist es eine gute Idee, auch dann dickere Farben zu nehmen, wenn du am Übergang arbeitest, weil es großartig ist, um Fehler rasch abzudecken oder wenn du einen bestimmten Bereich schneller abdunkeln oder aufhellen willst und/oder um deinen Farbverlauf wieder aufzubauen. Zum Beispiel.


Ausarbeiten und die Dominanz dunkler Farben:
Eine sehr wichtige Information, die hier nicht fehlen darf, aller Erfolg hängt davon ab. Wie ich schon in Teil 1 beschrieb: Die dunklen Farben dominieren über helle Farben. Wenn du also eine sehr dünne und eine sehr helle Farbe zur selben Konsistenz verdünnst, wirst du die helle Farbe schätzungsweise 5 mal mehr auftragen müssen, um die gleiche Deckkraft zu erhalten, die die dunkle Farbe schon mit nur einer Schicht hat.

Das bedeutet:
- Entweder benutzt du die helle Farbe in dickerer Konsistenz als die dunklere (aber gib dann wegen der Gefahr von Unterbrechungen bitte Acht auf die Mitteltöne). Ich benutze oft die ersten beiden Akzentfarben in dicker Konsistenz, den hellsten Mittelton leicht dünner und die Schattenfarben meistens sehr verdünnt (transparent).

- Oder du malst viel mehr Schichten mit der dünnen hellen Farbe, als Schichten mit der dunklen Farbe, was bedeutet: Achte viel mehr auf die Akzentuierung als auf das Abschattieren. Wenn du nicht auf diesen Rat hörst, wird es sehr schwierig, mühsam und nahezu unmöglich, wirklich gut die Tiefe im Übergang zu erreichen.

Häufige Fehler:

- Fehlende Mitteltöne: Du denkst nicht an die Dominanz dunkler Farben und tendierst dazu, zu viel abzudunkeln. Was dann passiert, ist, dass die Mitteltöne zu dunkel werden und die Verbindung zu den Akzentuierungen verloren geht. Es tritt eine Unterbrechung im Übergang auf, kreidige Akzente und gebogene Details wirken nicht rund, sondern flach, weil all die Mitteltöne, die eine gebogene Oberfläche gebogen/rund wirken lassen, fehlen.
- Lösung: Verdünne deine Abschattierungsfarbe mehr, benutze eine hellere Schattenfarbe oder einen dunklen Mittelton und arbeite die Mitteltöne beständig wieder und wieder nach dem Abdunkeln heraus.

- Kreidige Akzente: Sie tauchen auf, wenn die Verbindung von den Akzenten zu den hellen Mitteltönen fehlt.
- Lösung: Mische deine Farben besser oder mische einen weiteren Zwischenton zwischen den beiden Akzentuierungsfarben an.

- Farbe hält nicht mehr: Das passiert, wenn du zu viele Schichten mit sehr verdünnten Farben malst. Die Oberfläche wird wegen der Konsistenz (wie Wasser) poliert und dann halten neue Schichten nicht mehr und die Farbe gleitet ab.
- Lösung: Klingt hart, aber entweder gibst du auf oder du malst eine neue Schicht mit etwas dickeren Farben (aber immer noch leicht transparent, weil du nicht deinen bereits gemalten Farbverlauf komplett zerstören willst). Du kannst dann den Übergang auf der neuen Schicht Farbe wieder herausarbeiten, denn die neue Schicht dickerer Farben wird ein bisschen rau sein, so dass die Farbe wieder darauf hält. Übertreibe es aber nicht, stoppe, wenn gerade genug der sehr dünnen Farbe aufgetragen wurde.

Farbe ist außer Kontrolle: Ein häufiger Fehler unter Anfängern. Er tritt auf, weil sie nicht wissen, wie wenig Farbe für das Bemalen von Miniaturen benötigt wird. Das Ergebnis von zu viel Farbe ist: Flecken, Streifen und Farbe, die überall hin fließt, aber nicht dort hin, wo du sie haben möchtest und dadurch bereits schön bemalte Stellen beschädigt.
- Lösung: Benutze einfach weniger Farbe. Wische den Pinsel immer auf einem Küchentuch ab. Wenn du einen Pinsel Größe 0 benutzt, muss du ihn 3 Mal auf dem Küchentuch abwischen, ehe du den Pinsel auf der Miniatur aufsetzt. Jeder muss für sich selber durch Übung herausfinden, wie oft es nötig ist, den Pinsel über das Küchentuch zu streifen, weil es auch eine individuelle Einstellung ist, aber eines ist sicher: Es ist absolut notwendig, mit jedem neuen Farbauftrag die überschüssige Farbe vom Pinsel zu wischen. Das Beste für Anfänger ist, es von Anfang an zu lernen.

Farben trocknen zu schnell (beim Nassblenden): Es gibt Momente, da scheint es, als trockne die Farbe in Sekundenbruchteilen.
- Lösung: Möglicherweise ist es zu heiß in dem Raum, in dem du arbeitest oder die Raumfeuchtigkeit ist zu gering oder du musst eine andere Konsistenz ausprobieren. Versuche eine dickere oder dünnere Konsistenz. Meistens bin ich in der Lage, Nassblenden mit jeder Konsistenz durchzuführen, sogar mit Lasuren. Das bedeutet: Es ist möglich, mit jeder Konsistenz nass zu blenden, aber es gibt 3 Konsistenzen, die außerordentlich gut funktionieren und jede dieser drei kann beschrieben werden als: dick.

- Generell: Es ist nicht notwendig, Trocknungsverzögerer (dry retarder) für erfolgreiches Nassblenden zu verwenden. Ich sage das im Voraus, weil ich annehme, die Frage nach Trocknungsverzögerer wird aufkommen. Ich nutze nur reine Acrylfarben und trage sie so einfach auf, wie in dem Video zu sehen. Das funktioniert wegen der Konsistenz und der Menge der Farbe und es ist so einfach, wie es aussieht, weil du die Farbe schon gut gemischt auf deiner Palette hast. Das ist das ganze Geheimnis. Keine Zusätze und kein Trocknungsverzögerer.

- Persönliche Erfahrungen: Ich habe einmal Trocknungsverzögerer ausprobiert, aber das Nassblenden funktionierte nicht mit dem Verzögerer. Ich denke, es war, weil der Verzögerer die Farben in Gel verwandelt und ich sie dann schwer zu kontrollieren finde, aber vielleicht war das auch so, weil der benutzte Verzögerer nicht der beste war, ich weiß es nicht. Die Nassblendentechnik funktionierte aber augenblicklich, als Jarhead sie mir bei seinem Workshop gezeigt hat und er benutzte keinen Verzögerer.

- Die Tiefe wird geringer, wenn du den Farbverlauf glättest: Oh, gut, das passiert einfach. Wenn du den Farbverlauf ausglättest und versuchst, die Töne immer ähnlicher zu machen, werden meistens Bereiche mit Schatten und Mitteltönen größer. Die Akzente werden dunkler und dunkler, während du versuchst, alle Töne miteinander ohne Unterbrechungen zu verbinden. Oft bemerkt der Maler es beim Bemalen nicht, aber wenn die Farben trocknen, sieht man, dass der Übergang Tiefe verloren hat.
- Lösung: Entweder malst du mehr Tiefe in deinen Basisfarbverlauf bis du denkst, dass du die maximale Tiefe erreicht hast, oder du fügst mehr Schichten mit verdünnter Farbe hinzu, um die hellen Töne wieder herauszuarbeiten.

- Perfektionismus Eine Krankheit, unter der ich sehr stark leide, und sie ist unter den „häufigen Fehlern“, weil viele Maler darunter leiden. Du kannst eine Menge Zeit damit verbringen zu versuchen, einen Farbverlauf über Stunden mühsamer Arbeit glatter und glatter hinzubekommen, nur um zu denken: „Oh, gut, vor 3 Stunden sah es nicht viel schlechter aus.“ Ich will nur sagen: Man kann Perfektionismus zum Exzess treiben. Andere Sachen, wie Atmosphäre, Arbeit an der Base, Kreativität, ein hübsches Thema, eine Message und insbesondere eine Menge Spaß sind wenigstens ebenso wichtig wie perfekt glatte Farbverläufe.

Es gibt einen bestimmten Moment, wenn der Farbverlauf gemacht ist, an dem er den aktuellen Fähigkeiten des Malers entsprechend als beendet angesehen werden kann. Der Maler sollte diesen Moment erkennen und den Farbverlauf für beendet erklären, obwohl er nicht perfekt aussieht.

Die Fähigkeiten eines Miniaturenbemalers entwickeln sich langsam durch Erfahrung und Übung. Du solltest nichts übereilen, sondern geduldig auf deine eigene Entwicklung warten. Deine Blendtechnik wird von sich aus besser und besser werden. Wenn du dich selber zu sehr unter Druck setzt, wirst du den Spaß am Malen verlieren und dann verliert das Malen jeden Sinn. Arbeite hart (aber nicht zu hart), sei willig zu lernen, nimm Kritik an, aber sein nicht zu dickköpfig und nimm dir Zeit für deine eigene Entwicklung. Das ist der komfortabelste und vielversprechendste Weg.

Entspannt zu sein ist wesentlich für das Miniaturenbemalen. Kreativität kommt nur in einen entspannten Sinn und der Pinsel scheint sich von selber zu bewegen, wenn du in guter und entspannter Stimmung bist Mit diesem Geisteszustand lernt es sich auch viel leichter und du machst dann schnelle Fortschritte. Ich möchte auch besonders den Wert ehrlicher, konstruktiver Kritik erwähnen, der du ebenso entspannt begegnen solltest, wie du malen solltest. Unsere Kritiker sind unsere besten Lehrer, weil sie und sagen, wo wir uns noch weiterwntwickeln können.


- Lösung: Lass dir bei allem ein bisschen mehr Zeit ;-)

Eispalette spezial:
Ich schätze, es wäre eine gute Idee, dir einige generelle Ratschläge zur Eispalette zu geben.
- Bevor du das Eispaket unter die Metalpalette packst, solltest du das Eispaket kräftig von allen Seiten drücken, da manchmal das Plastik des Eispaketes am Eis klebt und wenn dieses schmilzt, tut es das mit einem lauten Knall. Stell dir vor, du malst gerade Augen an einer Miniatur, das Eis schmilzt und ein lauter Knall erschreckt dich zu Tode. Du kannst das vermeiden, wenn du das Eispaket drückst, ehe du es benutzt.

- Ich starte mit einer Menge Farbe, wie du in dem Video sehen kannst, und muss den Farben alle 20 Minuten eine Pinselladung (Größe 0) Wasser hinzufügen. Sie trocknen langsamer auf der Eispalette, aber sie trocknen. Jedes Mal, wenn ich meine Farben verdünne, werden sie ein kleines bisschen dünner. Das kann ein Vorteil sein, wenn ich gerade dünnere Farben nutze, um einen Farbverlauf auszuglätten. Behalte aber im Kopf, dass die ersten Schichten beim Nassblenden viel Farbe brauchen und deshalb nach schätzungsweise 2 Stunden nicht mehr viel nutzbare Farbe auf der Palette übrig ist, weil die Farben viel zu knapp und/oder zu dünn sind. Ich mische darum einen neuen Übergang auf meiner Palette oder brauche zufällig genau in dem Moment die verdünnte Farbe, um einen Übergang auszuglätten.

- Von Zeit zu Zeit solltest du die Farben mit deinem Mischpinsel umrühren, um sie davon abzuhalten, sich auf der Palette voneinander zu trennen. Du wirst sehen, warum.

- Die Palette zu säubern ist sehr einfach: Nimm ein feuchtes Küchentuch und wisch die Farben einfach ab. Wenn die Aluminiumfolie eines Tages beschädigt werden sollte, kannst du eine neue benutzen.

- Ein großes Eispaket (wie im Video) ist schätzungsweise 1 bis 2½ Stunden nutzbar, abhängig von der Umgebungstemperatur. Stell ein zweites Eispaket in das Gefrierfach, und du hast immer eine Reserve.

Der Weg, der hier beschrieben ist, ist exakt mein Weg zu malen, aber auch nur ein Teil davon. Mit dieser Methode kannst du schnell einen Basisübergang mit guter Tiefe erzielen, der zu 80¬-90% glatt ist. Die letzten 10-20% sind die schwierigsten. Die letzten Prozente zur Perfektion brauchen oft eine Menge Zeit, weil das der Preis der Perfektion ist. Ich werde darum darüber, wie man einen Farbverlauf perfekt macht (die letzten 10-20%), in Teil 2b des Blending Tutorials schreiben. Teil 2b beschäftigt sich mit (klassischem) Schichten und dem Ziehen von Farben.

Was ich schon in Teil 1 sagte: Dieses ist nur eine der vielen Arten, wie man malen kann. Es ist ebenfalls keine Methode, die ich ausschließlich benutze, sondern Teil einer Malphilosophie, die keine andere Technik ausschließt. Bedeutet: Alle Techniken, die ich kenne, werden von mir verwendet. Mehr Informationen in Teil 2b.

Happy Painting :-)

Grüße: Yvonne


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